“Kirmes im Kopf” ist ein Buch von Angelina Boerger, einer jungen Frau mit ADHS, welche unter dem gleichnamigen Titel ebenso eine interaktive Lesung gestaltet. Da wir im Verein ebenfalls gerne interaktive Sensibiliiserungsarbeit machen wollen und am Thema ADHS interessiert sind, machten wir am 21. April einen gemeinsamen Ausflug in die Szene Wien.
Es gab an diesem Abend viele Fakten über ADHS und Erfahrungsberichte von Angelina Boerger selbst sowie aus dem Publikum. Begleitet von einer Präsentation erzählte sie uns über das Leben mit ADHS, die Diagnosestellung sowie das Thema Frauen mit ADHS. Wir hörten aufmerksam zu, schmunzelten oder lachten hin und wieder und fanden Verbindungen zum Autismusspektrum.
Aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Veranstaltung für neurodivergente Personen handelte, waren wir negativ überrascht, dass wir eine Situation vorfanden, welche reizüberflutend und aufgrund mehrerer Aspekte nicht barrierefrei für Menschen im Autismusspektrum war. Neurodivergente Menschen stehen oft vor einer eingeschränkten Auswahl an Aktivitäten, weil der Umgang mit den Reizen und Einschränkungen in unserer Gesellschaft als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Wenn dieser Umgang nicht gelingt, wird das Erlebnis schnell zum Misserfolg. Es wäre wünschenswert, dass bei Veranstaltungen, die für neurodivergente Menschen angekündigt werden, die Bedürfnisse dieser Gruppe im Voraus berücksichtigt werden, um solche Misserfolgserlebnisse zu vermeiden. Es ist nicht ihre Schuld, dass sie bestimmte Bedürfnisse haben – ihre Gehirne funktionieren einfach so, wurde bei der Veranstaltung gesagt. Während es klar ist, dass es unmöglich ist, alle Bedürfnisse vorherzusehen, sprechen wir hier von grundlegenden Aspekten, die leicht und kostenfrei zu organisieren wären und für viele einen großen Unterschied machen könnten.