Making Space for Autism

Wir haben eine Anfrage von der TU bekommen, weil dort im Wintersemester 2025/26 ein sehr spannendes Projekt stattfindet.
  

„Making Space for Autism“ ist ein interdisziplinäres Projekt, das Autismus, Architektur und inklusives Design zusammenführt, indem es Forschung, Lehre und gesellschaftliche Praxis verbindet. In Zusammenarbeit mit Studierenden, Forschenden und der autistischen Diskussionsrunde der TU Wien wird sichergestellt, dass neurodivergente Perspektiven in architektonische Konzepte und Lernumgebungen einfließen.

Ziel des Projekts ist ein Perspektivenwechsel: vom Designen für Nutzer:innen hin zum Designen mit ihnen, insbesondere mit jenen, deren Bedürfnisse häufig übersehen werden. Damit greift das Projekt die wachsende Erkenntnis auf, dass Vielfalt, und insbesondere Neurodiversität, eine zu berücksichtigende Einflussgröße für die Gestaltung der gebauten Umwelt sein muss.

Gefördert wird „Making Space for Autism“ durch die FutureFit-Initiative der TU Wien, die innovative, strategieorientierte Projekte unterstützt, welche Kreativität und intellektuelles Potenzial der TU Wien-Gemeinschaft nutzen und gleichzeitig Querschnittsthemen wie Inklusion und Diversität adressieren.

Dieses interdisziplinäre Projekt verbindet Forschung, gelebte Erfahrung und institutionelles Engagement, um die TU Wien zu einem inklusiveren Ort für autistische Studierende und Mitarbeitende zu machen.

 

Hintergrund: Autistische Menschen nehmen ihre Umgebung auf besondere Weise wahr. Sie haben häufig verstärkte sensorische Empfindlichkeiten und spezifische räumliche Bedürfnisse. Dennoch wird diese Perspektive in Forschung, Lehre und Praxis oft übersehen. Gerade die Architekturausbildung kann erheblich davon profitieren, autistische Menschen direkt einzubeziehen: Studierende erhalten dadurch ein tieferes Verständnis dafür, wie Räume, Licht, Akustik und Strukturen so gestaltet werden können, dass sie für eine große Vielfalt an Nutzer:innen zugänglich, angenehm und unterstützend sind.

 

Mitmach-Möglichkeit für autistische Studierende österreichischer Universitäten:
3 kurze Fragebögen sammeln Erfahrungen, um ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie räumliches Design autistische Menschen bestmöglich unterstützen kann. Die Antworten fließen direkt in die architektonische Forschung ein und tragen dazu bei, die Architektur autismusfreundlicher zu gestalten.

Fragebogen für Kino-Architektur

Fragebogen für Architektur einer Arztpraxis

Fragebogen für Architektur eines Spitals


    Das Projekt im Überblick: 3 Kernbausteine und ein eintägiger Workshop

    1. Implementierung in der Lehre an der Fakultät für Architektur und Raumplanung
      Im Wahlseminar Healthcare Architecture Research (geleitet von Assistenzprofessorin Maja Kevdzija) am Institut für Architektur und Entwerfen wird ein Spezialthema zu Autismus eingeführt. Studierende betreiben vertiefte Forschung und arbeiten direkt mit autistischen Studierenden zusammen – durch (Walking-)Interviews, Beobachtungen, „Shadowing“, Photovoice und anderen partizipativen Methoden.
      Ein Schwerpunkt liegt auf der kritischen Bewertung von Gebäuden und Räumen der TU Wien im Hinblick auf sensorische Zugänglichkeit und Autismus-Freundlichkeit. Ziel ist es, zu verstehen, wie räumliches Design neurodivergente Menschen besser unterstützen kann, und konkrete Verbesserungen für inklusive Lern- und Arbeitsumgebungen aufzuzeigen.

    2. Zusammenarbeit mit Mitgliedern der autistischen Diskussionsrunde der TU Wien
      Das Projekt bringt autistische Studierende der TU Wien und Architekturstudierende in direkten Dialog. Ziel ist ein bedeutungsvoller Austausch über Alltagsherausforderungen, sensorische Bedürfnisse und räumliche Präferenzen, um ein empathischeres, inklusiveres und nutzerorientiertes Designverständnis zu fördern. 
    3. Der „autistische Erfahrungsraum“ – im spektrum mobil
      In einem multisensorischen Workshop, entwickelt vom Verein “im spektrum”, können Teilnehmende autismusbezogene Wahrnehmungen nachempfinden. Studierende, Lehrende und Mitarbeitende erleben so hautnah, wie sich sensorische Besonderheiten anfühlen. Der Erfahrungsraum Autismus ermöglicht eine verändernde Perspektive und liefert konkrete Einsichten, die helfen, Umgebungen besser auf die Bedürfnisse neurodivergenter Menschen abzustimmen.

    Ein-Tages-Workshop: A Celebration of Neurodiversity in Design

    Zum Abschluss des Semesters findet ein öffentlicher eintägiger Workshop statt. Geplant sind:

    •     Präsentation der Arbeiten der Studierenden
    •     Öffnung des Erfahrungsraums Autismus von Im Spektrum für alle Fakultätsangehörigen (Studierende, Forschende, Lehrende)
    •     Austauschplattform für Studierende, Lehrende und die Universitäts Gemeinschaft

    Besonders herausragende studentische Projekte werden ausgezeichnet und auf der Website der Fakultät für Architektur sowie auf der Diversity-Website der TU Wien präsentiert.

     

     Beteiligte

     

    Projektleitung:

    •     Sandrine Roche, Verantwortliche für Neurodiversität, Fachbereich Diversity Management, TU Wien
    •     Maja Kevdzija, Forschungsbereich Forschungsbereich Gebäudelehre und Entwerfen, Fakultät für Architektur

    Lehrende:

    •     Maja Kevdzija – Wahlseminar Healthcare Architecture Research
    •     Birgit Moser – Wahlseminar Healthcare Architecture Research
    •     Gastvortrag zum Thema Autismus: Sandrine Roche

    Die autistische Diskussionsrunde der TU Wien
    Die Mitglieder sind eng in das Projekt eingebunden, als Co-Forschende und sogenannte User-Experts. Mit ihren Erfahrungen stellen sie sicher, dass das Projekt an den realen Bedürfnissen und Lebenswelten autistischer Menschen ausgerichtet bleibt.

    *Bildquelle: https://raumkatalog.tiss.tuwien.ac.at/room/4825

    So einen kahlen Seminarraum verwandeln wir mit im spektrum mobil in einen Erfahrungsraum für Autismus.

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