Geschrieben vom Autisten, Künstler und selbsternannten Musikkritiker Tristan-Arved
Am Samstag, den 21. September 2024, um 14 Uhr war es so weit! Ein Online-Bastelworkshop namens „AutArt“ (englische Abkürzung für „Autistische Kunst“) stand bevor.
Meine Angst war größer als gedacht, da die Konfrontation mit Fremden bei mir meist ängstliche Gefühle auslöst.
Insgesamt waren mit mir vier Teilnehmende anwesend.
Es war eine völlig neue Erfahrung des „Workshoppens“. Die spezielle Darbietung sowie die Vorstellung verschiedener Techniken und Materialien beeindruckten mich. Hinzu kam die Workshop-Leiterin Chiara, eine warmherzige junge Dame, die mit sensationeller Güte gesegnet war.
Sie leitete den Workshop wie eine Dirigentin, indem sie die Bedürfnisse der autistischen Klienten, wie die Melodien eines Orchesters führte.
Auch wenn meine Anspannung anfangs in unermessliche Höhen schwirrte, konnte mich das stetige Basteln an der Collage in eine ruhige Lage versetzen. Da ich mir zuvor keine richtige Idee einfallen ließ, spielte ich während des zweistündigen Bastelns in den künstlerischen Welten meiner eigenen Kreativität. Zuvor wollte ich eigentlich die alte russische Tradition, zu der ich eine enge Beziehung habe, einbeziehen. Da Russland jedoch von vielen als „gesellschaftlich angespannt“ angesehen wird, zögerte ich etwas und entschloss mich letztendlich, das Motto zu ändern. Ich wählte ein farbenfrohes Zusammenspiel meiner Interessen und Leidenschaften.
Eine Sache gibt es meinerseits zu bemängeln, nämlich die überaus intensive Stille. Da ich an Depressionen leide, fällt es mir schwer, Ruhe auszuhalten. Dies ist jedoch nur meine persönliche Wahrnehmung und kein Vorwurf.
Ich freue mich schon auf weitere „AutArt“-Workshops mit Chiara.